Wiens Pionierprojekt: Grüner Wasserstoff aus Ökostrom

Wien betritt Neuland im Bereich erneuerbarer Energien mit der Eröffnung seiner neuesten Elektrolyseanlage, die beeindruckende drei Megawatt Leistung aufweist. Diese Anlage kann täglich bis zu 1.300 Kilogramm grünen Wasserstoff produzieren, ausschließlich mit Ökostrom aus Wind-, Sonnen- und Wasserkraft. Damit können bis zu 60 Busse oder Lkws täglich betankt werden, und das direkt vor Ort dank der neu in Betrieb genommenen zweiten H2-Tankstelle in Wien-Simmering.

Ein bedeutender Schritt für die lokale Mobilität

Die Anlage ist nicht nur die erste ihrer Art in Wien, sondern stellt auch einen bedeutenden Fortschritt in der Nutzung von erneuerbaren Energien dar. Durch den Prozess der Elektrolyse, bei dem Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt wird, bietet sie eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen. Der erzeugte Wasserstoff wird direkt vor Ort verdichtet und kann sicher sowie platzsparend gespeichert und transportiert werden.

Einer der Hauptnutzer dieses grünen Wasserstoffs sind die Wiener Linien. Seit 2021 testen sie den Einsatz von Wasserstoffbussen und planen, ab nächstem Jahr regelmäßig zehn solcher Busse auf der Linie 39A einzusetzen. Diese Strecke, bekannt für ihre Herausforderungen wie Steigungen und kurze Haltestellenabstände, eignet sich besonders gut für diese umweltfreundliche Technologie.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten und zukünftige Projekte

Laut Karl Gruber, dem Geschäftsführer von Wien Energie, hat grüner Wasserstoff das Potenzial, weit über den öffentlichen Verkehr hinaus eingesetzt zu werden. Er kann auch in der Industrie, bei der Energieerzeugung und -speicherung eine wichtige Rolle spielen. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise im Kraftwerk Donaustadt erfolgreich Wasserstoff dem Erdgas beigemischt, was zu einer signifikanten Reduktion von CO2-Emissionen führte.

Die zukünftige Integration von Wasserstoff in das Wiener Gasnetz ist bereits geplant und verspricht weitere nachhaltige Verbesserungen in der Energieversorgung der Stadt. Zudem ist Wien Energie führend im Projekt „H2REAL“, das darauf abzielt, die Wasserstoffwirtschaft in der Ostregion Österreichs weiterzuentwickeln und zu optimieren.

Fazit

Mit der Inbetriebnahme dieser H2-Erzeugungsanlage unternimmt Wien bedeutende Schritte, um bis 2030 zur zentralen Wasserstoff-Drehscheibe im Osten Österreichs zu werden. Dieses Engagement für grüne Technologien zeigt nicht nur Wiens Ambitionen in der nachhaltigen Entwicklung, sondern setzt auch einen Standard für andere Städte weltweit, dem Beispiel der österreichischen Hauptstadt zu folgen.